Wer uns auf nextstop.croatia bereits folgt und unsere Stories anschaut, der hat da schon ein bisschen was zu unserer Geschichte mitbekommen. Aber ich glaube so ausführlich habe ich unseren gemeinsamen Lebensweg tatsächlich noch nie irgendjemanden erzählt. 

Eigentlich sollte der Artikel laut Titel nicht lang werden. Aber durch die kurze Phase vor der Hochzeit, ist danach noch viel mehr passiert. :-)

 

Ich spanne euch aber nicht mehr lange auf die Folter und spule einmal zurück ins Jahr...

 

Denn dort bzw. eigentlich schon ein wenig früher, waren Marko und ich regelmäßig und zufällig auf gemeinsamen Feiern.

 

Meine und seine Eltern hatten die gleichen Freunde und bei Geburtstagen, Kommunion, Firmung, Hochzeiten, etc. waren wir eben zusammen dort.

Und irgendwie haben so viele Feiern in ein und demselben Restaurant stattgefunden: Tapachgarten in Stuttgart. 

 

Ich hatte seine Mama und die Ritter Sport, die sie mitbrachte, immer in Erinnerung. Denn damals gab es kleine Testtafeln mit Smarties drin. Und das war für mich ein Highlight. :-)))

 

Ansonsten kann ich mich an nicht viel mehr Erinnerung in Verbindung mit Marko erinnern - und er genauso nicht an mich. Auf Videos gab es uns einfach noch, wie wir zusammen spielen. Aber sonst können wir uns tatsächlich an nichts erinnern. 

 

Es war August 2011 und ich hatte auf Facebook einen Freundesvorschlag 'Zemo Kovacevic'. Zumindest hat er sich so damals genannt. Aber das Gesicht kam mir bekannt vor.

 

Es vergingen einige Tage, bis mir dann einfiel wer er ist und stellte ihm einfach eine Freundschaftsanfrage. Dann kamen wir auch schon ins Gespräch. Aber eigentlich echt nur so auf freundschaftlicher Basis.

Ich hatte nämlich eine super toxische Beziehung hinter mir und war total am Boden zerstört. Und Marko war in Hamburg.

 

Irgendwie haben wir uns dann aber jeden Tag immer mehr verstanden, viel geschrieben, täglich telefoniert und MSN (jaaa, das war noch was) und wir haben einfach gemerkt, dass wir die gleichen Ansichten bzgl. einer Beziehung haben. Wir hatten keine Lust unsere Zeit für irgendwelche sinnlosen Beziehungen zu verschwenden, mit Menschen, die es nicht ernst meinen. Wir wollten am liebsten direkt eine Familie.

 

Im Oktober kam Marko dann in meine Gegend und wir haben zusammen einen Roadtrip nach und durch Hamburg und an die Ostsee gemacht. Und da sind wir zusammen gekommen. Es hat einfach gepasst.

 

Nach dem Trip hab ich morgens meinen Flug von Hamburg nach Stuttgart genommen (den ich übrigens fast verpasst habe!) und nachmittags musste ich schon wieder arbeiten. Bevor ich mit der Arbeit angefangen habe und mit meinen Kollegen noch draußen stand, kam eine Nachricht: "Ich hab ein blabla-car gebucht und bin auf dem Weg nach Stuttgart".

 

Er hatte seine Sachen gepackt, seinen Job gekündigt und da er ohnehin vorübergehend nur bei einem Kumpel gewohnt hatte, saß er einfach in einem Auto auf dem Weg zu mir.

Okay, nicht ganz zu mir. Er ist zu seinen Eltern gefahren, aber eben wegen mir.

 

Nach ein paar Tagen habe ich ihm eine Bewerbung in meiner Firma abgegeben und er hat heimlich in meinem Zimmer geschlafen. Sorry an meine Eltern an dieser Stelle. ;-))))

Musste aber sein, da er keinen Führerschein hatte und die Arbeit bei mir in der Nähe war.

 

Und irgendwie sind wir auf die glorreiche Idee gekommen, dass wir zusammen eine Wohnung suchen und zusammenziehen. Also ich wiederhole.

Ende August der erste Kontakt, Anfang Oktober der Roadtrip, und so Mitte Oktober sind wir schon in einer Wohnung gewesen (damals ging das noch easy schnell). Mittwochs kam ich von Hamburg zurück und eine Woche später waren wir einfach zusammengezogen und er hatte schon einen Job in meiner Firma.

 

Dann war November. 

Ich kam heim. Marko war nicht da. Sehe hinter dem Fenster eine Tüte und Ringe drin.

 

Am 10.02.2012 im Rathaus Sachsenheim war es dann soweit. Wir hatten uns nicht unbedingt viele Gedanken gemacht um das drumherum. Wir hatten das Restaurant 'Tapachgarten' gewählt - einfach aus sentimentalen Gründen - wo wir dann zum Essen mit der Familie waren.

Und am nächsten Tag sind wir schon in unsere erste gemeinsame Reise geflogen - eine Woche nach Ägypten. Das hatten uns unsere Eltern geschenkt.

 

Klar hatten wir sehr viele wunderschöne Tage. Aber es waren einfach auch unheimlich viele Tage mit Problemen da.

Nicht, dass ihr denkt, wir waren einfach schon immer so locker easy drauf wie jetzt. 

Wir haben viel an uns gearbeitet und ja bis zur kirchlichen Hochzeit war alles so an einem positiven Höhepunkt. 

 

Bis dahin hatten wir Jobs gewechselt, Ausbildungsplätze gesucht, sind aus unserer Wohnung raus und haben ein Jahr bei meinen Eltern gewohnt. Dann unsere Wohnung renoviert, bei meinen Eltern ausgezogen und Marko hatte dann seinen  Ausbildungsplatz als Fliesenleger verloren und dann wieder einen neuen Job gefunden, aber nur auf Abruf.

Wir sind kaum über die Runden gekommen, ehrlich.

 

Als das Datum unserer kirchlichen Hochzeit feststand, so circa ein Jahr vorher, ging es für uns bergauf. Aber auch nur, weil wir uns gut gefühlt haben. Marko war im Januar 2014 wieder ohne Job gewesen und ich hatte wegen Schließung auch meinen Job im April verloren.

Aber hey, wir haben uns wirklich gut gefühlt! :-)

 

Hatten zu der Zeit viel Zeit miteinander und vor allem mit gemeinsamen Sport verbracht. Und dann kam die Hochzeit.

Wir mussten zwei Monate vorher alles umschmeißen, weil Markos gesamte Familie in Kroatien wohnt und davon keiner kommen konnte. Und dann von 400 nur 80 Leute da waren. Eine Halle war da überflüssig. Spontan haben wir bei einem Griechen in Fellbach mit schöner Aussicht gefeiert.

 

Aber nicht mal die Hochzeit lief so wie sie sollte. Bei unserem Auto hat jemand genau an dem Tag Fahrerflucht begangen und somit hatten wir an dem Tag Bauchschmerzen, weil die linke Seite unseres Autos eingedellt war. Es hat am Shooting morgens geregnet und mein Kleid war komplett dreckig. 

Dann durften wir nicht so lange die Band spielen lassen, weil es zu laut war. Und viele Dinge waren nicht wie abgesprochen im Restaurant.

Puhhh. 

 

Aber im Endeffekt war uns das alles egal. Wir hatten die Hochzeit so lange vor uns hergeschoben, dass wir einfach kirchlich heiraten wollten. Wir wussten nicht wo wir heiraten sollen und wie viele Menschen letztendlich kommen. Kroatien oder Deutschland. Deshalb war die kirchliche Hochzeit auch erst 2 Jahre später.

Wenn wir es nochmal machen würden, dann als Elopement. Nur wir zwei an einem wunderschönen Ort.

 

Wir haben damals auch nicht wirklich eine Hochzeitsreise machen können, weil wir ja ohne Jobs waren. Also sind wir 3 Tage nach Italien gefahren. Wir wollten ans Meer.

Und der kürzeste Weg ans Meer von uns war Genova. Also sind wir spontan dorthin hingefahren und haben ein paar Tage um und in Genova verbracht.

 

Kurztrip nach Italien

Im August 2014 hatten wir beide allerdings im letzten Moment mit einer Ausbildung angefangen. Marko hatte über die AfA die Möglichkeit den Industriemechaniker zu lernen und ich habe spontan als Kauffrau für Büromanagement die Ausbildung gestartet.

Im ersten Jahr war auch tatsächlich alles noch okay. Wir lernten viel, waren viel außerhalb des Hauses und am Wochenende viel unterwegs.
Meine Vorgesetzte war der Horror (kann man jetzt durchaus auch so öffentlich sagen), aber der schulische Teil lief super für mich. Ich hatte durchweg sehr gute Noten und hab' das bis zum Ende auch sodurchgezogen.

Bis das Jahr 2015 kam.
Genauer gesagt der August. Wenn nicht sogar schon ein wenig früher.

Ab da war nichts mehr jemals so wie es war.
Niemals wieder.

 

 

Preview:

Die Fortsetzung von "Verliebt, verlobt, verheiratet - in nur 6 Monaten!" folgt im nächsten Artikel.